Handwerk

Für eine starke und zukunftsfähige Betriebe.

Das Handwerk ist das Rückgrat unsere Gesellschaft.

Als Handwerker und engagierter Vertreter der Branche weiß ich, wie unverzichtbar das Handwerk für unsere Wirtschaft und Gesellschaft ist. Die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel und der Ausbau der erneuerbaren Energien, sowie die Wärmewende sind ohne das Handwerk nicht stemmbar. Im ländlichen Raum stellt das Handwerk mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze. Im Landtag möchte ich mich für konkrete Verbesserungen einsetzen, die die Attraktivität und Rahmenbedingungen des Handwerks nachhaltig stärken.

1. Fachkräftemangel aktiv angehen

Der Fachkräftemangel trifft das Handwerk besonders hart, da viele junge Menschen eher akademische oder Büroberufe anstreben. Um das Handwerk attraktiver zu machen, müssen wir junge Menschen gezielt ansprechen und die Vorteile einer handwerklichen Ausbildung aufzeigen.

Besonders für Menschen mit Migrationshintergrund ist dies wichtig, da sie oft ungenutzte Potenziale und wertvolle Fähigkeiten mitbringen. Ein Schwerpunkt wird daher die erleichterte Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen sein, damit gut ausgebildete Fachkräfte schnell und unkompliziert in ihrem Beruf arbeiten können. Die Berufsausbildung muss insgesamt attraktiver gestaltet werden. Beispielsweise durch ein Azubi-Deutschlandticket oder einen Zuschuss zum Führerscheinerwerb.

2. Förderung der Meisterausbildung

Die Meisterausbildung muss als Karriereweg ebenso zugänglich sein wie ein akademisches Studium. Während ein Masterstudium oft nur geringe Gebühren erfordert, liegen die Kosten für die Meisterausbildung in vielen Handwerksberufen im hohen fünfstelligen Bereich. Hier braucht es entweder eine deutliche Verbesserung des Meister-BAföGs, eine Erweiterung der Berufsausbildungsbeihilfe für die Meisterausbildung oder eine vollständige Kostenübernahme, um allen ambitionierten Handwerker:innen den Weg zum Meistertitel zu ebnen.

3. Entlastung und Förderung des Mittelstands – mit Blick auf die Kleinstbetriebe

Der Begriff „Mittelstand“ umfasst oft Betriebe aller Größenordnungen, aber die Herausforderungen für kleine Handwerksbetriebe unterscheiden sich erheblich. Gerade für Kleinstbetriebe mit deutlich weniger als 50 Mitarbeitenden kann die Vorfinanzierung von Material- und Lohnkosten eine enorme Belastung darstellen, besonders wenn Kunden mit ihren Zahlungen zögern. Solche finanziellen Unsicherheiten führen für viele Handwerksunternehmer:innen zu schlaflosen Nächten und gefährden die Stabilität ihres Betriebs. Ich setze mich dafür ein, dass kleine Handwerksbetriebe gezielt entlastet und gefördert werden, um ihre finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Zur Entlastung gehören auch der Bürokratieabbau und die Digitalisierung – die nur zusammen denkbar sind.

4. Elternzeit für Selbstständige

Selbstständige Handwerkerinnen und Handwerker sollten nicht aus finanziellen Gründen darauf verzichten müssen, die Entwicklungsphase ihrer Kinder mitzuerleben. Ich setze mich für eine Regelung ein, die es Selbstständigen erlaubt, Elternzeit zu nehmen, ohne ihre finanzielle Sicherheit zu gefährden. Ist eine Schreinerin selbstständig, steht sie derzeit häufig noch im neunten Schwangerschaftsmonat an der Kreissäge oder hat wegen der Familienplanung bewusst auf die Selbständigkeit verzichtet.

5. Jobticket für alle Betriebsgrößen ermöglichen

Klimafreundliche Mobilität ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Zukunft. Auch kleinere Handwerksbetriebe mit unter 20 Mitarbeitenden sollen die Möglichkeit erhalten, ihren Mitarbeitenden ein Jobticket anzubieten. Damit können wir nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch die Attraktivität der Arbeitsplätze im Handwerk erhöhen.

6. Handwerk als Motor der Wärmewende

Im Bereich der Energiewende hat das Handwerk eine Schlüsselrolle, insbesondere bei der Installation und Wartung von Heizungsanlagen, Wärmepumpen und Solaranlagen. Mit gezielter Förderung und Schulungen möchte ich das Handwerk als treibende Kraft bei der Wärmewende stärken und gleichzeitig die Verbindung zwischen Handwerk und Klimaschutz unterstreichen.

7. Unternehmen und Handwerksbetriebe weitergeben.

Betriebe ohne Nachfolge und Menschen mit dem Willen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, müssen vernetzt werden. Dazu sollen sie sich, in einer Nachfolgezentrale registrieren können. So können Nachfolger und Betriebsinhaber:innen zusammen kommen. In Berlin konnten so schon 60 Unternehmen in eine Übergabe gebracht werden. Oftmals bleiben die „Alten“ gerne noch beratend oder stundenweise in ihrem ehemaligen Betrieb um Erfahrungen zu teilen.