Klimaschutz und Landwirtschaft

Für eine nachhaltige Zukunft


Der Klimaschutz ist meine erste Motivation, politisch aktiv zu sein. Doch er ist ohne Landwirtschaft nicht denkbar. Landwirtschaftliche Produkte müssen wir uns leisten können.

1. Sozial-ökologischer Umbau der Landwirtschaft

Die natürlichen Ressourcen sind endlich. Wenn wir unsere Böden und unser Wasser „verbrauchen“, stehen wir irgendwann vor einem unlösbaren Problem. Deshalb brauchen wir eine gute und gesunde Mischung aus konventioneller und naturfreundlicher Landwirtschaft.

Die Nitrat belastung ist auch in unsern Regionen sehr hoch. Im Grundwasser sehen wir zum Teil erst jetzt die Ergebnisse der vergangenen Jahre Nitrat-Eintrag. Nitrat im Wasser ist besonders für unsere kleinsten, die Säuglinge sehr schädlich, es führt zu einer geringeren Sauerstoffversorgung. Eine moderne Landwirtschaft muss gezielter und umweltverträglicher düngen.

In der Tierhaltung müssen Ställe so umgebaut werden, dass sie höheren Standards gerecht werden und mehr Tierwohl ermöglichen. Hier gilt es auch Klimaschädliche Gase wie Methan oder Ammoniak zu vermeiden.
Es muss ein Ziel bleiben, den Ökolandbau in Rheinland-Pfalz weiter zu steigern.

2. Gesunde Ernährung – gesunde Natur

Wir müssen den Fleischkonsum reduzieren. Das ist besser für die Gesundheit der Menschen, entlastet unser Gesundheitssystem und verbessert gleichzeitig das Tierwohl. Die Devise muss lauten: Weniger Tiere – besser gehalten. Ein geringerer Fleischkonsum reduziert zudem den Flächenverbrauch. Würde sich die gesamte Menschheit vegan ernähren, könnten theoretisch 80 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen eingespart werden.

Um diese Entwicklung zu fördern, setze ich mich für eine Reform der Mehrwertsteuer ein:
Pflanzliche Ersatzprodukte müssen vom ermäßigten Steuersatz profitieren.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass tierische Produkte wie Milch oder Wurst mit 7 % besteuert werden, während pflanzliche Alternativen aus Hafer oder Soja mit 19 % belastet werden.
Diese Preisschere erschwert es Verbraucher:innen, sich aus finanziellen Gründen für nachhaltigere Alternativen zu entscheiden.

3. Biodiversität stärken

70 % der bekannten Arten befinden sich in einem besorgniserregenden Zustand. Wir müssen dringend gegensteuern.
Der Natur – insbesondere unseren Bächen, Flüssen und Wäldern – muss wieder mehr Raum gegeben werden.
Durch natürliche Retentionsflächen können Mikroorganismen, Insekten, Vögel und Säugetiere wieder bessere Bedingungen vorfinden.
Gleichzeitig profitieren auch wir Menschen: Natürliche Retentionsräume schützen vor Starkregen und Überschwemmungen.
Dazu zählen Bachrandstreifen und Ackerrandstreifen. Durch gezielte Förderung und attraktive Kaufangebote schaffen wir praxisnahe Regelungen bei der Flächenumwidmung. Durch Gewässerrandstreifen wird auch in der konventionellen Landwirtschaft ein Pestizideintrag in Bäche und Seen reduziert.
„Unbewirtschaftetes“ Land darf nicht automatisch nach starren Fristen zu Grünland werden. Wenn Natur und Landwirtschaft profitieren, ist der Wandel möglich.

Unser Ziel muss es sein, wieder stärker im Einklang mit der Natur zu leben.
Wir müssen Anreize schaffen, Umweltschutz muss sich lohnen.

4. Verlässliche Rahmenbedingungen schaffen

Landwirt:innen brauchen Planungssicherheit, um langfristig wirtschaften zu können.
Der Umbau eines Stalls oder eines Betriebs geschieht nicht über Nacht und verursacht immense Kosten – häufig im sechs- bis siebenstelligen Bereich.
Wir Grünen stehen konsequent für Tierwohl und ökologische Landwirtschaft. Unsere Haltung ist konsistent, und wir ändern unsere Politik nicht nach kurzfristigen Trends oder Stimmungen.
Politische Verlässlichkeit schafft Vertrauen – und Vertrauen ist die Basis für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Wer Planungssicherheit möchte, muss konsistent wählen. Das möchte ich kommunizieren.